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Faszination Warhammer

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Faszination Warhammer - Fazination Tabletop!

Das Spiel "Im Schatten der gehörnten Ratte" entfacht 1995 meine Begeisterung.

Es sind dreckige Welten ohne Hoffnung, die uns die Autor*innen des Warhammer-Universums präsentieren. Oft geht es um Gewalt, Feindschaft oder Rache. Da kann mit Recht gefragt werden: Was fasziniert uns an diesem Kosmos? Warum ist Games Workshop mit diesem Konzept seit 1983 so erfolgreich?

Meine These: Egal ob Warhammer 40.000 oder Warhammer Fantasy, es sind die monumentalen Storylines und einprägsamen Figuren, die sich nicht in gut und böse einteilen lassen und so die Fantasie ankurbeln. Vielleicht ist es das Urwüchsige, das Urzeitliche, das Warhammer stets innewohnt. Ich meine die Vorstellung, dass uns diese Geschichten in eine Zeit zurückführen, als sich Menschen täglich gegen die Dunkelheit und gegen unbekannte Tiere zur Wehr setzen mussten. Gerade bei Warhammer 40k sind es moderne Personen, die sich urzeitlichen Ängsten stellen. Es sind keine aufstrebenden Welten, die präsentiert werden, es sind Welten der Verfalls. Das goldene Zeitalter liegt lange zurück, doch gerade diese Atmosphäre der Vergänglichkeit erweckt in vielen Menschen eine morbide Faszination. Es sind also Motive aus der Gothic-Kultur, die hier wiedererkannt werden können. Außerdem gehört es zum Kern der Spielwelt, bis zum Maximum zu gehen, dann bis zum „Overkill“ zu gehen und dann noch einen Schritt weiter zu gehen. Das ist oft auch ein Tabubruch, denn gerade wenn es um Inszenierung von Gewalt geht, präsentiert Warhammer so manches, was ich rational eigentlich nicht gutheißen würde. „Eigentlich“ ist hier das Schlüsselwort, denn: Warhammer hat seinen eigenen Stil gefunden und verkörpert eine gewisse Coolness und bestimmte Phrasen kennt jeder Nerd, beispielsweise: „Blut für den Blutgott, Schädel für seinen Thron!“ Warum mich solche Phrasen faszinieren, ist fast schon eine psychologische Frage. Eine umfassende Auseinandersetzung würde wohl den Rahmen sprengen. Der allgemeine Reiz von Warhammer wurde zum Glück bereits im Gamestar-Podcast diskutiert und daher will ich hier vor allem meine persönliche Faszination reflektieren…

Miniaturen von Games Workshop. Böden und Bäume sind aus: D&D - Das Fantasy-Abenteuerspiel

Für mich begann die Auseinandersetzung mit Warhammer über Computerspiele. Besonders „Im Schatten der gehörten Ratte“ ist mir bis heute in lebhafter Erinnerung. Auch die Fortsetzung „Dark Omen“ habe ich geliebt. Der nächste Schritt war das Lesen der Romane! Ungefähr mit fünfzehn begann ich die Stories über Konrad zu lesen, auch wenn ich damals nicht alles verstand. Später las ich „Bestien in Samt und Seide“, ein Werk, das bis heute zu den besten Warhammer-Romanen aller Zeiten zählt.

Schließlich kamen natürlich die Miniaturen hinzu. Hier ging der erste Reiz vor allem von den wunderschönen Schachteln aus, die stets Figuren zeigten, die in höchster Perfektion bemalt waren. Mein Respekt war groß, da ich wenig Talent für Zeichnen und Malen besaß. Ernüchtert von ersten Malversuchen wagte ich mich erst mit Mitte 20 wieder ans Bemalen der Figuren. Erst als Erwachsener entdeckte ich, wie viel Spaß Basteln und Bemalen machen kann. Zusätzlich gibt es immer wieder die Gelegenheit, etwas Neues zu lernen: Das Ausgestalten von Bases erprobe ich beispielsweise aktuell und bin noch weit davon entfernt, es zu meistern. Parallel dazu wurde mein Interesse seit 2010 durch das hervorragende Kartenspiel „Warhammer Invasion“ befeuert. Hier werden Völker wie die Orks und die Skaven absolut fantastisch präsentiert. Wichtig war für mich immer, Warhammer tatsächlich zu spielen. Mit einem Kumpel lieferte ich mir schon mehrere Schlachten, in denen er meist die Untoten kommandierte und ich die Krieger des Chaos.

Seit vielen Jahren verknüpfe ich die Figuren von Games Workshop immer wieder mit meiner Leidenschaft für Pen-&-Paper-Rollenspiele. Vor allem bei Dungeons & Dragons nutzen wir oft Battlemaps. Da bieten sich Miniaturen von Warhammer Fantasy an. Figuren aus dem Universum von Warhammer 40k wurden auch schon genutzt, vor allem, wenn wir Starfinder spielen. Ich kann nur empfehlen, bei D&D, bei Pathfinder und Starfinder unbedingt mal mit Miniaturen zu spielen. Ich war davon stets begeistert.

Das Warhammer-Rollenspiel „Wrath & Glory“ konnte ich in den letzten Jahren nur an zwei Abenden spielen, aber vielleicht findet sich ja nochmal eine Gelegenheit auf einer Con oder Messe. Mein erster Eindruck von „Wrath & Glory“ war durchaus positiv und machte Lust auf mehr!

Einige Menschen aus der Szene sind Perfektionisten, ich ehrlich gesagt nicht! Beispielsweise habe ich kein Problem damit, auch Modelle einzusetzen, die nur mittelmäßig bemalt sind. Es macht mir nichts aus, Geländeteile fertig zu kaufen, da mir die Zeit fehlt, alles selbst zusammenzubasteln. Auch habe durchaus schon Figuren aus zweiter Hand gekauft, um meine Armee zu ergänzen. Und vielleicht hängt es mit der Faszination Warhammer zusammen, dass hier jede*r das findet, was gesucht wird. Bei mir ist eher das Gamer-Gen, das angesprochen wird, bei anderen eher der künstlerische Anspruch. Die Begeisterung für Warhammer ist und bleibt ein komplexes Themenfeld und eignet sich wahrscheinlich für eine Podcast-Folge, die zumindest schon geplant ist…

Disclaimer: Die vier Fotos zeigen verschiedene Miniaturen von Games Workshop, die ich bemalt und fotografiert habe. Das letzte Foto zeigt zudem Water-Pot, Paint-Mat, Painting-Handle und Fine-Detail-Brush. Dies sind Produkte von Citadel (Games Workshop).  Die Bodenplatten und Bäume stammen aus dem D&D Fantasy-Abenteuerspiel von Parker. Der rote Dämon mit Flügeln ist eine Figur aus dem Encounter-Pack „Champions of Evil“ (Paizo). Die Statue des Sehers ist ein Geländeteil von Ziterdes.

Das Nighthaunt-Paint-Set ist ein guter Einstieg ins Hobby. Auch die Painting-Handle von Citadel halte ich für wichtig.
Das Nighthaunt-Paint-Set ist ein guter Einstieg ins Hobby. Painting-Handle und Fine-Detail-Brush von Citadel halte ich für wichtig.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Thomas

    Schön zu lesen, was dich ins Hobby geführt hat und was dich immer noch daran fasziniert. Warhammer bietet wirklich für viele unterschiedliche Geschmäcker etwas. Egal ob Bastler, Maler, Spieler oder Leser, jeder findet seine Ecke im Hobby. Und wie wir alle wissen, Väterchen Nurgle ist der Beste. 🙂

  2. Jonas

    Schön bemalte Figuren – auch wenn es Loyalisten sind. 😉

  3. Draugr

    Interessant mal zu lesen, wie es jemand anderem ging. An mir ging Warhammer Fantasy immer komplett vorbei, es ist schon gut, aber ich bin an Fantasy komplett gesättigt. 40k trifft bei mir aber wohl ein ungestilltes Bedürfnis, da kann ich demnächst 30 Jahre nicht genug von kriegen

  4. Jan

    Hey, sehr schöner Artikel.
    Warhammer fand ich immer sehr spannend, vor allem in den 90ern. Bin aber selbst bei BattleTech geblieben, das war günstiger;-)
    Trotzdem schön zu lesen, dass es noch eine lebendige Tabletop Community gibt, ich hab da leider keine Zeit mehr für.
    Aber viel Spaß noch und macht weiter so!

  5. Pampiger Grognard

    GW hat Wargaming für immer ruiniert und jede Menge Leute ins Hobby gespült die da nicht reingehören. Und das schlimmste daran ist, Leute denken WH wäre das einzige Spiel seiner Art oder zu mindestens das älteste. Von wegen! Versuchs mal mit einem ordentlichen Wargame wie Impetus, DBA, Blücher oder wenigstens BattleTech.
    Und Leute, ich flehe euch an, kauft nicht mehr von GW als unbedingt nötig. Weder deren Farben, Pinsel noch Werkzeug sind gut, dafür aber alle überteuert. Kauft euer Zeug im Baumarkt und Geschäften für Künstlerbedarf. Das ist bessere Qualität und nebenbei auch noch günstiger. Und spielt mal auch was anderes als WH.

    t. Grognard

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